Komplikationen und Risiken

Um Sie umfassen über die bei Ihnen geplane Untersuchung aufzuklären, werden wir Sie auch über die möglichen Risiken informieren:

Mögliche Komplikationen

Grundsätzlich sind bedeutsame Komplikationen bei der Herzkatheteruntersuchung sehr gering (unter 1%). Die Komplikationsrate hängt im Allgemeinen sehr von den individuellen Risikofaktoren und Begleiterkrankungen ab. Durch Ihre Fragen und Angaben können Sie uns helfen, Ihr persönliches Risiko möglichst gering zu halten.
Es kommt relativ häufig zu einem kleinen Bluterguss an der Einstichstelle. Dieser wird begünstigt durch die Gabe von gerinnungshemmenden Medikamenten, die einer Blutgerinnselbildung (Thrombose) und einer Lungenembolie vorbeugen sollen. Trotz der mitunter erheblichen Ausdehnung eines Blutergusses kommt es in der Regel nicht zu einem bedeutsamen Blutverlust.
An der punktierten Schlagader kann es auch zu einer örtlichen Ausweitung (Aneurysma) kommen, die sich meist durch komprimieren (Druck von außen) beheben lassen. Eine Verbindung zwischen der Schlagader und der benachbarten Vene (AV-Fistel), die durch die Punktion verursacht werden kann, muss manchmal gefäßchirurgisch verschlossen werden. Sehr selten kann es auch zu einer Nervenverletzung in der Leiste, die ein Taubheitsgefühl im Bein und schlimmstenfalls eine Lähmung nach sich ziehen kann, kommen. Ebenfalls sehr selten sind die Verletzungen oder der Verschluss des punktierten Gefäßes, die ebenfalls eine gefäßchirurgische Behandlung erforderlich machen. Insgesamt liegt die Rate für die örtlichen Komplikationen bei etwa 0,5 %.
Während der Herzkatheteruntersuchung kommt es häufig zu einem harmlosen Herzstolpern (Extrasystolen). Schwerwiegende Herzrhythmusstörungen, die zur Gabe von Medikamenten oder sogar zu einer elektrischen Behandlung zwingen sind selten (1%, bzw. 0,1 %). Möglich ist auch, dass sich ein Blutgerinnsel oder Cholesterinmaterial von der Schlagader löst und in eine hirnversorgende Schlagader gelangt, so dass ein Schlaganfall verursacht wird. Dieses ist jedoch abhängig vom Ausmaß der Verkalkung und Cholesterinablagerungen in der Schlagader und stellt eine absolute Rarität dar.

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Risiken der Aufdehnungsbehandlung (PTCA)

Neben den oben genannten allgemeinen Risiken der Herzkatheteruntersuchung ergeben sich bei der Aufdehnungsbehandlung zusätzliche Risiken. Bei der Erweiterung kommt es relativ häufig zu einem kleinen Einriss der Gefäßinnenhaut, der mittels Einlage eines Stents behandelt wird und folgenlos abheilt. Gelegentlich tritt jedoch während oder nach der PTCA ein akuter Verschluss der Herzkranzarterie auf.
Falls eine Wiederaufdehnung und Stentimplantation in dieser Situation erfolglos bleibt, kann eine notfallmäßige Bypass-Operation erforderlich werden. Hierzu steht eine 24-stündige Operationsbereitschaft durch das Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen bereit. Aufgrund moderner Kathetermaterialien und der Stentimplantation sind Notfall-Bypassoperationen glücklicherweise sehr selten erforderlich (etwa 0,3 bis 0,5% aller Ballonaufdehnungen). Ein Herzinfarkt kann damit meistens verhindert oder wesentlich verkleinert werden. Selten kann auch in den ersten Tagen nach der erfolgreichen Aufdehnung ein plötzlicher bedrohlicher Gefäßverschluss mit Herzinfarkt auftreten. Das Risiko kann durch die verordnete blutverdünnende Medikation (ASS und Clopidogrel) minimiert werden (unter 0,5%). 

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Tödliche Komplikationen

Im Rahmen der Katheterdehnung sind tödliche Komplikationen sehr selten, können jedoch bei besonderen Risikopatienten auftreten. Wenn bei Ihnen ein absehbares deutlich erhöhtes Risiko für die Behandlung besteht, werden wir vorab ausführlich mit Ihnen ausführlich alle Behandlungsalternativen besprechen.

Allgemeine Informationen

  • Bitte frühstücken Sie nicht!
  • Bringen Sie eine leichte Mahlzeit mit.
  • Bringen Sie Ihre Medikamente in Originalverpackung unbedingt mit.
  • Duschen Sie vor der Untersuchung und rasieren die rechte Leiste.
  • Lassen Sie sich bitte ca. 5-6 Stunden nach der Untersuchung abholen.
  • Sie dürfen 48 Stunden nach dem Eingriff nicht selber Auto fahren.
  • Gelegentlich kommt es nach der Herzkatheteruntersuchung zu Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Blutdruckabfall. Dies ist in den allermeisten Fällen auf eine Irritation des vegetativen Nervensystem zurückzuführen und bei Patienten mit einer ausreichenden Herzfunktion harmlos. Sehr selten können diese und andere Beschwerden, z.B. Hautauschlag, Juckreiz und Atemnot jedoch Ausdruck einer Überempfindlichkeitsreaktion auf das Kontrastmittel sein. Bedrohliche Reaktionen, z.B. Organschäden können im Vorfeld verhindert werden; es ist daher von großer Wichtigkeit, dass Sie bekannte Allergien unbedingt vorher angeben.
  • Da Herzkatheteruntersuchungen bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (d.h. akuter Verschluss einer Herzkranzader) mit dem Ziel der sofortigen Wiederöffnung oberste Priorität besitzen, ist es möglich, dass die geplante Untersuchungsfolge durch Notfälle verändert bzw. verzögert wird. Aus diesen genannten Gründen ist eine Verzögerung gelegentlich nicht zu vermeiden; wir werden Ihnen die Wartezeit jedoch so angenehm wie möglich gestalten.
  • Bitte informieren Sie auch Ihre Angehörigen über diese Möglichkeit. Sie haben in jedem Fall Zeit, das Ergebnis Ihrer Untersuchung wie auch den weiteren Ablauf und Zeitpunkt des Abholens mit Ihren Angehörigen telefonisch zu besprechen.

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